Zusammen für ein gutes Zusammenleben im Kreis
Veranstaltung: | Kommunalwahlprogramm Rhein-Pfalz 2019-2024 |
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Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 28.11.2018, 21:32 |
Antragshistorie: |
Veranstaltung: | Kommunalwahlprogramm Rhein-Pfalz 2019-2024 |
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Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 28.11.2018, 21:32 |
Antragshistorie: | Version 1 |
… für unsere Kinder und Familien
Im Rhein-Pfalz-Kreis gibt es in den letzten Jahren eine Zunahme an
Ganztagsplätzen in allen Kindertageseinrichtungen zu verzeichnen. Das ist gut
so. Sie sind aber nicht ausreichend. Die Nachfrage auf Seiten der Eltern ist
immer noch größer als das vorhandene Angebot. Auch bei einem zunehmenden Angebot
an Ganztagsschulen hat ein Hortangebot für Schulkinder nach wie vor seine
Berechtigung. Die vielerorts vorhandene „Betreuende Grundschule“ kann dies nur
ansatzweise ersetzen, da die professionelle pädagogische Betreuung im Hort
besser ist.
Es fehlen nicht nur wichtige Ganztagsplätze, oft sind auch die Öffnungszeiten
von Kitas nicht ausreichend, um berufstätigen Eltern ein stressfreies Bringen
und Abholen ihres Kindes zu ermöglichen. Der Rhein-Pfalz-Kreis betreibt zwar
keine eigenen Kitas, er kann aber als maßgebliche Planungsbehörde bei den Kita-
Trägern darauf hinwirken, dass die Öffnungszeiten elternfreundlicher gestaltet
werden.
Viele Familien benötigen Unterstützung, die über das Betreuungsangebot in der
Kindertagesstätte hinausgeht. Je früher die Hilfe einsetzt und je einfacher
zugänglich sie ist, desto besser ist dies für die Kinder. In manchen Städten und
Gemeinden haben Kindertagesstätten begonnen, über ihre Kernaufgabe hinaus
Hilfsangebote wie Erziehungsberatung, Sozialberatung, Deutschkurse für
Migranten/innen, Vermittlung von Familienpaten/innen und vieles mehr zu
organisieren. Dies geht aber nur mit zusätzlichen personellen und finanziellen
Ressourcen.
Daher setzen wir uns ein
… für die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung (Inklusion)
Eltern von Kindern mit einer Behinderung müssen Wahlmöglichkeiten haben zur
bestmöglichen Förderung ihres Kindes – sei es in einen Förderkindergarten/einer
Förderschule oder einer regulären Kindertagesstätte/Schule. Hier sind in den
vergangenen Jahren Fortschritte erzielt worden, aber es bedarf noch weiterer
Ressourcen zur Förderung dieser Kinder. Insbesondere benötigen die Einrichtungen
ausreichendes Fachpersonal, um arbeitsfähige Strukturen aufrecht erhalten zu
können.
… in unseren Schulen
Der Rhein-Pfalz-Kreis verfügt über sechs Realschulen PLUS, zwei Gymnasien und
eine Integrierte Gesamtschule. Von den Realschulen PLUS findet nur eine Schule
(Peter-Gärtner-Schule in Böhl-Iggelheim) in integrierter Form statt. An der
einzigen Integrierten Gesamtschule (IGS Mutterstadt) müssen jährlich ca. 2/3 der
angemeldeten SchülerInnen abgelehnt werden.
Seit vielen Jahren arbeiten an zahlreichen Schulen im Rhein-Pfalz-Kreis
SchulsozialarbeiterInnen. Bei auftauchenden Problemen arbeiten sie eng mit der
jeweiligen Schulleitung und den Lehrkräften zusammen, stehen allen SchülerInnen
beratend zur Seite und sorgen mit für ein gutes Schulklima. Sie werden an diesen
Schulen gebraucht; sie sind dort nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig sind dies
in aller Regel nur Teilzeitstellen; die SchulsozialarbeiterInnen sind mit einer
Vielzahl von Anfragen und Aufgaben überlastet.
Eine gute Ernährung ist essentiell für unsere Kinder. Immer mehr Menschen
ernähren sich nicht ausreichend gesund. Zwar achtet der Kreis schon bei seinen
weiterführenden Schulen auf ein möglichst ausgewogenes Angebot, auch mit
regionalem und biologischem Essen. Gutes Essen ist uns aber auch etwas wert.
...für ehrenamtlich engagierte Jugendliche
Das ehernemaltiche Engagement ist in unserem Kreis eine wichtige Stütze des
sozialen und gesellschaftlichen Lebens. Gerade Jugendliche stehen aber immer
mehr vor der Herausforderng, neben schulischen Verpflichtunen und
Freizeitaktivitäten noch ausreichend Zeit für ihr ehrenamtiches Engagement zu
finden. Um so mehr verdient ihr Einsatz für die Gesellschaft Anerkennung und
Wertschätzung.
Wir setzten uns daher ein
... für die Überarbeitung der Vergünstigungen die der Kreis den InhaberInnen der
JULEICA gewährt. Dies soll in Kooperation mit Schulen und Unternehe im Kreis
umgesetzt werden.
… für alle Menschen im Kreis
Die Einwohner/innen im Rhein-Pfalz-Kreis mit ihrer Lage zwischen den Städten
Ludwigshafen, Speyer und Frankenthal sind – statistisch betrachtet – im
Vergleich mit anderen Landesteilen sehr wohlhabend. In unmittelbarer Nähe
befinden sich zahlreiche namhafte Unternehmen und Institutionen, die gut
bezahlte Arbeitsplätze bieten.
Von der Politik leicht vergessen wird dabei der Bevölkerungsanteil mit niedrigen
Einkommen. Nicht nur für MigrantInnen fehlt bezahlbarer Wohnraum, sondern auch
für viele andere Menschen. Nicht nur SchülerInnen, ältere Menschen und Menschen
mit Behinderung brauchen den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Der bisher
vorherrschenden Politik fehlt es aber am geschärften Blick auf diese
alltäglichen Situationen vieler Menschen. Während es in den Städten schon seit
einigen Jahren das Instrument des „Armutsberichts“ gibt, ist dies im Rhein-
Pfalz-Kreis bislang kein Thema.
Der Rhein-Pfalz-Kreis und seine Gemeinden haben sich bei der Aufnahme und der
Integration zahlreicher Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern in
den zurückliegenden drei Jahren – seit 2015 – sehr engagiert. Insbesondere das
Sozialamt des Kreises, die SozialarbeiterInnen in den Gemeinden und die
zahllosen ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen sind hier dankend hervorzuheben.
Sie haben dabei geholfen, den zu uns geflüchteten Menschen eine Bleibe zu geben
und sie bei den ersten Schritten in Deutschland zu begleiten.
Glücklicherweise werden wir immer älter, eine Entwicklung, die aber auch mehr
Pflegebedürftigkeit im Alter mit sich bringt. Viele Menschen, die Pflege
benötigen, wünschen sich zu Hause bleiben zu können oder zumindest wohnortnah in
der Gemeinde gepflegt werden zu können. Hier helfen individuelle Wohn- und
Pflegeformen in der Gemeinde anstelle eines weiteren Ausbaus großer Pflegeheime.
Um die Selbstbestimmung der Menschen auch im Alter zu sichern, brauchen wir eine
gesicherte und menschenwürdige Pflege im selbst gewählten Wohnumfeld, u.a. Wohn-
und Hausgemeinschaften mit umfassender Pflege.
Oft wird davon gesprochen, dass unsere Gesellschaft auseinanderdriftet. Orte der
Begegnung sind ein Mittel gegen diese Entwicklung. Mehrgenerationenhäuser sind
offene Begegnungsorte, in denen das Miteinander von Menschen verschiedener
Altersgruppen mit unterschiedlichem kulturellem und sozialem Hintergrund aktiv
gelebt werden soll. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein
nachbarschaftliches Miteinander in der Kommune. In einem
generationenübergreifenden Ansatz helfen Jüngere Älteren und umgekehrt. Im
Mittelpunkt steht ein offener Treff, z.B. als Caféstube. Darum herum können eine
Vielzahl von speziellen Angeboten entstehen wie Betreuungs-, Lern- und
Kreativangebote für Kinder und Jugendliche, Weiterbildungskurse für den (Wieder-
) Einstieg in den Beruf, Unterstützungsangebote für Pflegebedürftige und deren
Angehörige, Sprachkurse für Migrantinnen und Migranten und vieles mehr. Basis
ist dabei immer das freiwillige bürgerliche Engagement. Das Mehrgenerationenhaus
in Limburgerhof besteht seit 10 Jahren und ist ein gelungenes Beispiel für diese
Begegnungsorte.
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